Erstes Licht für 4MOST

4-metre-Multi-Object-Spectroscopic Telescope am VISTA-Teleskop der ESO in Chile im Betrieb

Das 4-metre-Multi-Object-Spectroscopic Telescope (4MOST), am VISTA-Teleskop der Europäischen Südsternwarte (ESO) am Paranal-Observatorium in Chile, hat erstmals das Licht des Nachthimmels eingefangen. Dieser Meilenstein ist ein entscheidender Moment im Leben eines jeden Teleskops, denn er markiert den Beginn seiner wissenschaftlichen Arbeit. 4MOST erstellt nicht einfache Himmelsaufnahmen, sondern erfasst spektroskopische Daten – das Licht jedes beobachteten Objekts in all seinen Farben. Dabei kann es das Licht von 2400 Himmelsobjekten gleichzeitig in 18.000 Farbkomponenten zerlegen und eröffnet Astronominnen und Astronomen so die Möglichkeit, deren chemische Zusammensetzung und Eigenschaften im Detail zu untersuchen.

4MOST ist die größte Einrichtung für spektroskopische Himmelsdurchmusterungen der südlichen Hemisphäre und einzigartig in der Kombination aus großem Sichtfeld, der Anzahl gleichzeitig beobachteter Objekte und der Vielzahl gleichzeitig erfasster Spektralfarben. Der Bau von 4MOST begann im Jahr 2010, das Instrument ist für einen Betrieb von mindestens 15 Jahren ausgelegt.

4MOST wurde von einem Konsortium aus 30 Universitäten und Forschungsinstituten in Europa und Australien unter der Leitung des Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) entworfen und gebaut. Dazu zählen: das Max-Planck-Institut für Astronomie (MPIA), das Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (MPE), die Universität Hamburg und das Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg sowie Macquarie University / Australian Astronomical Optics (AAO), Centre de Recherche Astrophysique de Lyon (CRAL), Europäische Südsternwarte (ESO), Nederlandse Onderzoekschool Voor Astronomie (NOVA), University College London (UCL) und Universität Cambridge. Diese Institute und die folgenden Partner des Konsortiums sind ebenfalls an der wissenschaftlichen Analyse und Erforschung beteiligt: Durham University, Department of Physics, École polytechnique fédérale de Lausanne, Lunds universitet, Rijksuniversiteit Groningen, University of Bath, University of Western Australia, Uppsala universitet sowie kleinere Konsortiumsteilnehmer: Georg-August-Universität Göttingen, L'Observatoire de Paris, Laboratoire des Matériaux Avancés, Max-Planck-Institut für Radioastronomie, Universität Potsdam, University of Sussex, University of Tartu, University of Warwick, Lancaster University,  University of Portsmouth, University of Southampton und Queen’s University Belfast.

Die Entwicklung und der Betrieb von 4MOST wurden durch die Förderung des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt ermöglicht.

Zur Pressemitteilung des AIP: https://www.aip.de/de/news/4most-first-light/