Reimar Lüst (1923 - 2020)

Die Astronomische Gesellschaft trauert um ihr Ehrenmitglied Reimar Lüst.

 

 Reimar Lüst (Foto: Privat-Archiv R. Lüst)Reimar Lüst wurde 1923 in Wuppertal-Barmen geboren. Von 1946 bis 1949 studierte er an der Universität Frankfurt Physik. Seine Dissertation zum Thema „Die Entwicklung einer um einen Zentralkörper rotierenden Gasmasse“ fertigte er bei Carl-Friedrich von Weizsäcker am Göttinger Max-Planck-Institut für Physik an. Im Jahre 1959 habilitierte er im Fach Theoretische Physik an der Universität München. Nach mehreren Stationen an renommierten Universitäten in den USA, wurde Reimar Lüst Direktor des neu gegründeten Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Garching bei München. 

Der Astrophysiker wirkte als Wissenschaftsmanager an der Spitze zahlreicher Forschungsorganisationen. Von 1965 bis 1972 war er als Mitglied des Wissenschaftsrats tätig, von 1969 bis 1972 als dessen Vorsitzender. In den folgenden 12 Jahren stand er als Präsident an der Spitze der Max-Planck-Gesellschaft, bevor er anschließend er als Generaldirektor der European Space Agency (ESA) fungierte. Von 1989 bis 1999 leitete er als Präsident die Alexander von Humboldt-Stiftung. Ab 1999 übernahm er auf Wunsch des Bremer Senats die Planung und Gründung der “International University Bremen”, die heute als Jacobs-University bekannt ist.

Reimar Lüst zählte zu den herausragenden Wissenschaftspersönlichkeiten seiner Zeit. Für seine Verdienste um die Wissenschaft erhielt er zahlreiche bedeutende
Auszeichnungen. Im Jahr 1987 verlieh ihm die Astronomische Gesellschaft den Status der Ehrenmitgliedschaft für seine besonderen Verdienste um die Belange und Ziele der Astronomie.

Laudatio von Prof. Pfau zur AG-Ehrenmitgliedschaft von Reimar Lüst: http://adsabs.harvard.edu/full/1999MitAG..82..780P

Nachruf der Max-Planck-Gesellschaft: https://www.mpg.de/14637221/souveraener-steuermann-der-wissenschaft